Repaglinide
- stimuliert die glukoseabhängige Insulinsekretion der B-Zellen
- wirkt nur kurz
- macht eine sehr flexible orale Therapie möglich
Im Handel als: | |
Novonorm | 0.5, 1, 2 mg |
Wirkung | Nebenwirkungen |
Dosierung: wann - wieviel? | worauf besonders zu achten ist |
Auswirkung auf das Gewicht | Vor- / Nachteile |
Wirkung
Repaglinide, das NovoNorm, ist der erste Vertreter einer neuen Substanzklasse: den prandialen Glukose-Regulatoren mit dem Konzept einer mahlzeitenbezogenen Dosierung
NovoNorm stimuliert auch die Insulin-Freisetzung aus der Bauchspeicheldrüse, aber durch einen anderen Mechanismus als die Sulfonylharnstoffe: es bindet sich an einen anderen Rezeptor an der Zelloberfläche, und wenn Glukose im Blut erhöht ist, (also nach einer Mahlzeit) bewirkt NovoNorm eine Depolarisation der Zellmembran (durch Hemmung eines Kalium-Kanals an der B-Zelle). Dadurch wird das in der Zelle bereits vorhandene "vorbereitete" Insulin ins Blut abgegeben.
Wenn aber zwischen den Mahlzeiten nicht soviel Zucker im Blut ist, dann wirkt auch das NovoNom nicht - und der Effekt der langandauernden kontinuierlichen Insulin-Freisetzung wie bei den Sulfonylharnstoffen bleibt aus. Das ist für eine flexible Therapie ohne fixe Essens-Zeitpunkte sehr günstig und wichtig.
Dennoch ist die Senkung des HBA1c durchaus der durch Sulfonylharnstoffe vergleichbar - bis zu -1,7%. Vor allem wird auch der Blutzucker-Anstieg nach dem Essen deutlich gesenkt.
NovoNorm ist also eine Substanz mit schnell einsetzender und kurz anhaltender Wirkung. Es verursacht keine unnötige Freisetzung von Insulin zwischen den Mahlzeiten und in der Nacht. Daher kann man auch Mahlzeiten auslassen oder verschieben ohne das Risiko einer Hypoglykämie.
Nebenwirkungen
...gibts kaum - die Gefahr von Hypoglykämien ist gering (siehe oben).
Genau wie bei den Sulfonylharnstoffen können auch die Glinide nur bei noch vorhandener Insulinproduktion wirken und dürfen nicht bei Diabetes mellitus Typ 1 oder bei schweren Stoffwechselentgleisungen gegeben werden. Bei schweren Leberfunktionsstörungen dürfen Glinide nicht eingesetzt werden.
Nicht in der Schwangerschaft.
Dosierung
sehr flexibel - und der Patient steuert die Dosierung selbst!
NovoNorm wird zu den Hauptmahlzeiten eingenommen. Eine "Hauptmahlzeit" ist eine größere Mahlzeit, bei der auch ausreichend Kohlenhydrate (Brot, Gebäck, Beilagen) gegessen werden.
Die Firma wirbt mit dem Slogan:
One Meal - One Dose. No Meal - no dose.
Und tatsächlich ist es möglich, unter NovoNorm-Therapie unregelmäßig zu essen oder Mahlzeiten auch ganz auszulassen. Oder bei "Festessen" die Dosis selbständig zu erhöhen! In diesem Sinne ist NovoNorm ein modernes Medikament, ideal für Berufstätige oder überhaupt alle Menschen, die keinen regelmäßigen Tagesablauf haben. Ein wenig selbst experimentieren, mitdenken, und gutes Wissen über die Möglichkeiten und Grenzen dieses Medikamentes sind nötig - wie immer bei der Diabetes-Therapie wird Wissen, Übernahme von eigener Verantwortung und Interesse für den Blutzucker-Veraluf mit deutlich mehr Freiheit und Flexibilität im Alltag belohnt!
Grafik von www.novonordisk.at
Anfangsdosis: 0,5 bis 1 mg/Mahlzeit
Höchstdosis: 4 mg / Mahlzeit, höchstens 16 mg /Tag.
NovoNorm ist ein sehr praktisches und flexibles Medikament. Aber Teil der Wirkung ist ja, dass es schnell und stark wirkt. Das heißt, dass es in den ersten beiden Stunden nach Einnahme den Blutzucker schnell senkt - auch Muskelarbeit wirkt zuckersenkend!
Wenn man knapp nach einer Mahlzeit körperlich arbeiten oder Sport betreiben will, muss man an diese starke Wirkung denken. In solchen Situationen können sonst durchaus Hypoglykämien auftreten. Daher: bei Muskelarbeit innerhalb von 2 Stunden nach NovoNorm-Einnahme: Blutzucker testen! Ev. 1 - 2 BE (Glas Saft, Obst) zusätzlich essen.
Auswirkung auf das Gewicht
Unter NovoNorm alleine: keine oder nur geringe Gewichts-Zunahme
in Kombination mit Metformin: Gewichtsabnahme leichter möglich
Vor- / Nachteile
+ | Einnahme zu den Mahlzeiten - keine fixen Essenszeiten |
+ | kaum Hypoglykämie-Risiko |
+ | bessere Lebensqualität bei bewusstem Umgang mit dem Medikament |